Der Krieg zwingt viele Ukrainerinnen und Ukrainer zur Flucht aus ihrem Land. Viele Kriegsflüchtlinge kommen auch nach Dresden. Sie sind hier fremd, verstehen unsere Sprache nicht. Sie fragen sich, wo sie unterkommen können, wer ihnen hilft, was im Krankheitsfall zu tun ist, wo sie versorgt werden, wie sie vermisste Angehörige finden, sie suchen nach Kita- und Schulplätze, wollen Deutsch und Berufe lernen und vieles mehr. Hier angekommen, prasselt viel Neues auf sie ein. Manche haben in diesem Krieg ihre Familienangehörigen und Verwandte verloren, viele sind ohne jegliche Unterstützung von Angehörigen in Deutschland geraten, verwirrt und verloren.
Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, brauchen Unterstützung in unterschiedlichen Bereichen, u. a. Begleitung zu Behörden, Orientierungshilfe in Dresden wie z. B. beim Benutzen der Verkehrsmittel oder Unterstützung bei Alltagsproblemen.
Im Rahmen des Projektes Vitamin P: Ankommen- und Chancenpatenschaften für Geflüchtete aus der Ukraine haben wir eine Koordinierungsstelle geschaffen, welche Hilfsbedürftige und potentielle freiwillige Patenschaftsgeber zusammenbringt.
Die Patenschaften widmen sich unterschiedlichen Themen, wie z.B. Organisation einer Erstinfrastruktur (Erstregistrierung, Krankenversicherung, Bankkonto, Handyvertrag, Anmeldung etc.), Begleitung zu Behörden, psychosoziale Unterstützung (vor allem für Frauen und Kinder), Heranführung an die Lebensverhältnisse in Dresden, Besuche von kulturellen Veranstaltungen, Unterstützung bei Platzsuche in einer Sprachschule für Eltern und die Schul-, und Kitaplätze für die Kinder.
Eine große Herausforderung steht besonders bei Familien mit den behinderten Kindern. Ohne kontinuierliche Unterstützung durch PatInnen wäre es für die bedürftigen Familien fast unmöglich, den Alltag zu gestalten.
Es sind persönliche, familiäre und auch Gruppenpatenschaften für Jugendlichen, Kinder und Frauen und Familien vorgesehen, mit dem Ziel, niederschwellige Lern- und Beschäftigungsangebote heranzuführen und die Selbsthilfe zu fördern.
Die Dauer der Patenschaften wird flexibel gestaltet. Es gibt längere, kürzere oder sogar einmalige Patenschaften für die Lösung eines konkreten Anliegens der geflüchteten Person.
Aktuell führen wir 24 Patenschaften aus dem Jahr 2022 weiter und 16 Patenschaften wurden im Jahr 2023 gebildet, mit dem Ziel von 50 bis Ende des Jahres. Während der Projektlaufzeit (bis Ende des Jahres 2023) bieten wir die Begleitung für PatInnen und für die Tandems Workshops und Informationsveranstaltungen zu den wichtigsten Inhalten der Geflüchteten-Betreuung an.
Jeden Donnerstag von 13:00 bis 15:00 Uhr können die freiwilligen Helfer zu offenen Beratungsstunden (IBZ, Heinrich-Zille-Straße 6) kommen, sich unterstützen lassen oder sogar jederzeit sich für eine Patenschaft persönlich oder per Email an email hidden; JavaScript is required melden.
Wichtig: PatInnen sind kein Ersatz für professionelle Hilfe. Sie müssen nicht pädagogisch oder psychologisch ausgebildet sein. Bei aufenthaltsrechtlichen Problemen oder Traumaverarbeitung können wir höchstens eine Lotsenfunktion zu den zuständigen Stellen übernehmen.
Wenn du volljährig, offen für andere Kulturen und Lebensumfelder, kommunikativ und kooperationsfähig, empathisch bist, dann kannst du gerne als PatIn bei uns einsteigen. Es wird Fähigkeit zum selbständigen Gestalten der Patenschaftsbeziehung und Organisationsfähigkeit erwartet, Zuverlässigkeit und Durchhaltevermögen sind ein wesentlicher Vorteil. Am wichtigsten ist uns Euer Wunsch, den anderen zu helfen und etwas Gutes zu dieser Situation beizutragen!
Bitte melde Dich bei Julia Paul unter email hidden; JavaScript is required
Das Projekt läuft seit dem 01.07.2022 und wir haben schon einiges zusammen erlebt: Besuch in der Gläsernen Manufaktur, Entspannen in der Barockstadt Dresden, Landtagsbesuch und vieles mehr.


Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit dem Verband für interkulturelle Wohlfahrtspflege, Empowerment und Diversity e.V. umgesetzt und durch das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend finanziert.