Sharing is caring

Heute ist der internationale Frauen*tag! Wir senden solidarische Grüße an alle Frauen* weltweit! Wir sehen Euch und wir stehen mit Euch! Unsere Gedanken gehen grade besonders an die Frauen* und Mädchen im Iran, die von enormer staatlicher Gewalt bedroht sind!

Wir wollen heute auf zwei wichtige Prinzipien in unserer Arbeit aufmerksam machen: Empowerment und Powersharing, denn sharing is caring.

Und wer Lust hat, kann morgen mit uns den Frauen*tag im Café Halva im Johannstädter Kulturtreff feiern. Von 15-18 Uhr wollen wir zusammen essen und darüber sprechen, wofür wir kämpfen und welche Frauen*themen uns wichtig sind. Wir freuen uns auf Euch!

Mind the Gap

Heute ist Equal Pay Day – ein Tag, der symbolisch auf die geschlechtsspezifischen Lohnunterschiede auf dem Arbeitsmarkt hinweisen soll. In diesem Zusammenhang hört man oft vom “Gender Pay Gap” und dem “Gender Care Gap” – was das ist, erklären wir in unserem heutigen Post.

Und wo wir grade schonmal beim Thema Frauen* und Arbeit sind: das Teilprojekt Resque forward des Ausländerrat Dresden e.V. unterstützt Frauen* auf Ihrem Weg zur Teilhabe am Arbeitsmarkt.

Für mehr Infos hier klicken:
https://www.equalpayday.de
https://www.auslaenderrat.de/resque-2/

Frauen*streikwoche im Ausländerrat

Die Frauen*projekte des Ausländerrat Dresden e.V. starten heute ihre digitale Streikwoche! Diese Woche finden gleich zwei wichtige Termine rund um Frauen*rechte statt: der Equal Pay Day am 7. März und der internationale Frauen*tag am 8.März. Ein guter Anlass, um wichtige Themen in der Arbeit mit Frauen* zu beleuchten – denn der Kampf um Gleichstellung ist noch lange nicht gewonnen.

Anmeldestart der Interkulturellen Tage 2023

Auch wenn oftmals die Menschen in unserer Stadt nach Herkunft, Hautfarbe, Religion und anderen Attributen willkürlich in Schubladen sortiert werden, die in erster Linie die Unterschiede betonen sollen, gibt es doch viel mehr Gemeinsamkeiten als Trennendes. Um diese Gleichklänge zu zeigen, haben wir die diesjährigen Interkulturellen Tage unter das Motto „Was uns verbindet“ gestellt. Und um dieses Motto mit Leben zu füllen, sind Sie herzlich eingeladen, sich mit ihren Beiträgen an den Interkulturellen Tagen zu beteiligen.

Vom 17.09. bis zum 18.10.2023 findet die Veranstaltungsreihe in diesem Jahr statt. Vereine, Firmen, Parteien, Privatpersonen und sonstige Akteure können sich mit einer eigenen Veranstaltung beteiligen. Sie bestimmen das Format ihrer Veranstaltung selbst – ob Konzert, Vortrag, Podiumsdiskussion, Bastel- oder Vorlesenachmittag für Kinder und Familien, Ausstellung oder Filmvorführung mit anschließender Diskussion. Wir freuen uns auf ein buntes Programm!

Alle Infos und Anmeldemöglichkeiten sind unter diesem Link zu finden.

Die wichtigsten Veranstaltungen:

17.9.23: Eröffnung der IKT im Rathaus
21.9.23: Friedensfest der Kinder Abrahams
30.9.23: Interkulturelles Straßenfest auf dem Jorge-Gomondai-Platz
8.10.23: Abschlussveranstaltung

Vernissage: Iranische Protestkunst

Am morgigen Donnerstag, dem 2.3.2023, startet unsere neue Ausstellung mit beeindruckenden und starken Bildern aus dem Iran. Als besondere Gäste sprechen Nazanin Zandi und die Fotografin Mahsa Momayezi über die Werke. Start ist 19 Uhr. Herzliche Einladung!

Alle Infos hier: www.auslaenderrat.de/protestkunst/

Krieg in der Ukraine – Menschen zu helfen, ist Friedensarbeit

Heute vor einem Jahr begann der schreckliche Angriffskrieg auf die Ukraine. Das ist ein dunkles und tragisches Fazit des Jahres 2022 für die Ukraine, Europa und weite Teile der Welt.

Viele geflüchtete Menschen sind aus dem Kriegsgebiet nach Dresden gekommen. Gemeinsam mit einer großen Zahl ehrenamtlicher Helfer*innen aus der Stadtgesellschaft, mit der Stadt Dresden, vielen Vereinen und Initiativen hat der Ausländerrat Dresden e. V. dazu beigetragen, dass diese Menschen in ihrem neuen Alltag hier in Dresden ankommen und sich zurechtfinden.

Terror, Krieg, Gewalt, Verfolgung und Folter sind ein verhängnisvolles Erbe unserer europäischen Geschichte. Sie verursachen schwere physische und seelische Wunden – Wunden, die dann sehr lange Zeit brauchen, um zu heilen und immer Narben hinterlassen. Unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe besteht darin, geflüchteten Menschen zu helfen und sie zu unterstützen – hier vor Ort in Dresden, in Sachsen, in Deutschland, und in ganz Europa.

Das ist zugleich handfeste Friedensarbeit. Dabei entstehen starke Beziehungen für die Zukunft zwischen den Menschen. Unsere Gesellschaft wird durch sie zusammengehalten.

Wir im Ausländerrat Dresden e. V. setzen unsere Arbeit fort und stärken gemeinsam mit den Menschen in Dresden den gesellschaftlichen Zusammenhalt.


Сьогодні – рівно рік тому – розпочалася ця жахлива агресивна війна проти України. Цей наступ- трагічна подія 2022 року для України, Європи та цілого світу.

Тисячі біженців були змушені втікати з воєнних регіонів України в Дрезден. Дякуючи багаточисленній допомозі волонтерів, органам міського управління міста Дрездена, спільним організаціям та установам – нашій установі – Ausländerrat Dresden – вдалося полегшити перші кроки прибуття і розселення українських біженців в Дрезден.

Тероризм, війна, насилля і тортури – фатальні наслідки європейської історії. Ці наслідки залишають тяжкі фізичні і душевні рани, котрим потрібен час для загоїння. Рани, котрі залишаються шрамами. Наше суспільне завдання – допомога біженцям, підтримка їх тут, в Дрездені, в Саксонії, в Німеччині і в усій Європі.

Одночасно – це відчутна суспільно – миротворча співпраця, дякуючи якій скріплюються відносини між людьми в майбутньому. Дякуючи їй, суспільство тримається разом.

Ми- Ausländerrat Dresden- продовжуємо нашу співпрацю і скріплюємо разом з мешканцями Дрездена соціальну єдність.


Сегодня – ровно год назад – началась ужасная агрессивная война против Ураины. Это нападение – трагическое событие 2022 года для Украины, Европы и всего мира.

Тысячи беженцев были вынуждены бежать из военных регионов Украины в Дрезден. Благодаря помощи многочисленных волонтеров, органанов власти города Дрездена, общественных организаций и учереждений – нашей оганизации – Ausländerrat Dresden e.V. – удалось облегчить первые шаги пребывания и обоснования украинских беженцев в Дрездене.

Терроризм, война, насилие и пытки – фатальное наследие европейской истории. Это наследие оставляет тяжелые физические и душевные раны, которым необходимо долгое время, чтобы затянуться. Раны, которые оставляют шрамы.

Наша общественная задача – помочь беженцам, поддержать их здесь в Дрездене, в Саксонии, в Германии и во всей Европе.

Одновременно – это ощутимая миротворческая работа, благодаря которой укрепляются отношения между людьми и в будущем. Благодаря ей общество держится вместе.

Мы – Ausländerrat Dresden e.V. – продолжаем нашу работу и укрепляем вместе с жителями Дрездена социальное единство.


One year ago today, the terrible war of aggression on Ukraine began. This is a dark and tragic conclusion of the year 2022 for Ukraine, Europe and large parts of the world.

Many refugees have come to Dresden from the war zone. Together with a large number of volunteers from the city community, the city of Dresden, many associations and initiatives, the Ausländerrat Dresden e. V. has helped these people to settle in and to find their way in their new everyday life here in Dresden.

Terror, war, violence, persecution and torture are a fatal legacy of our European history. They cause severe physical and psychological wounds – wounds that then take a very long time to heal and always leave scars. Our task as a society as a whole is to help and support refugees – here in Dresden, in Saxony, in Germany, and throughout Europe.

At the same time, this is tangible work for peace. In the process, strong relationships for the future are formed between people. Our society is held together by them.
We in the Ausländerrat Dresden e. V. continue our work and strengthen social cohesion together with the people in Dresden.

Werde Teamer*in!

Unser Bildungsprojekt “Grenzen überwinden” bietet Weiterbildungen für junge Menschen an, welche gern eigene Projekttage zu den Themengebieten Rassismus, Migration, Flucht und Asyl gestalten wollen. Die Fortbildung besteht aus 5 Modulen und ist kostenlos. Am Donnerstag, dem 23.2.2023 findet ab 19 Uhr ein Infoabend statt. Alle Infos dazu und Anmeldemöglichkeiten findet Ihr unter diesem Link.

Praktikant*innenplatz bei den Migrationsgeschichten zu vergeben

Im Projekt „Dresdner Migrationsgeschichten: Miteinander reden. Perspektive wechseln.

Zeitumfang: 30 Stunden
Arbeitsort: Werdauer Straße 1-3, 01069 Dresden-Plauen
Dauer: Mind. 6 Monate
Frühester Beginn: ab 1.3.2023

In unseren Bildungsprojekt werden Menschen mit Flucht- und/oder Migrationserfahrung als ehrenamtliche Stadtführer*innen und Tourbegleiter*innen aktiv: in den interaktiven, partizipativ entwickelten biografischen Stadtführungen und weiteren Begegnungsformaten ergreifen sie selbst das Wort, berichten über ihre persönlichen Erfahrungen und werden damit zu Akteur*innen politischer Bildung. Mit unserem Projekt möchten wir Begegnung, gesellschaftliche Teilhabe und Dialog auf Augenhöhe ermöglichen: die Tourguides klären auf ihren Touren diverse Zielgruppen aus erster Hand über die Themen Flucht, Migration, Rassismus oder Ankommen auf, sensibilisieren für die Pluralität von Lebensläufen und Lebensentwürfen und setzten sich für ein solidarisches Miteinander in der Migrationsgesellschaft ein.

Deine Aufgaben:

  • Du unterstützt die Projektkoordinatorin bei der Erarbeitung von Stadtführungen und anderen Begegnungsformaten für diverse Zielgruppen (Schüler*innen, Jugendliche, Erwachsene). Du recherchierst zu aktuellen, landesspezifischen Themen im Bereich Flucht, Migration und Ankommen in Deutschland. Dabei arbeitest du eng mit den Stadtführer*innen zusammen.
  • Du begleitest Stadtführungen und trägst durch konstruktives Feedback zur Qualitätssicherung bei.
  • Du unterstützt bei der Vorbereitung interner Weiterbildungen für das Tourguide-Team.
  • Du unterstützt bei der Konzeption und Durchführung von Maßnahmen zur Projektevaluation (z. B. Erstellen, Versenden und Auswerten von Fragebögen).
  • Du hilfst bei der Öffentlichkeitsarbeit, indem du Texte z.B. für Infoflyer oder Social-Media-Beiträge verfasst.

Wir bieten:

  • einen vielfältigen Einblick in das Arbeitsgebiet Migration, politische Bildung und partizipative Bildungsarbeit
  • die Möglichkeit, kleine Projekte und Angebote selbstständig durchzuführen
  • die Arbeit in einem engagierten Team
  • eine wertschätzende Arbeitsatmosphäre mit offener Feedbackkultur
  • Spaß bei der Arbeit und ein großes Netzwerk innerhalb der Vereinsstrukturen
  • Kontakt zu anderen Organisationen und Einblicke in die Vereinsarbeit und Projektmanagement
  • kontinuierliche Praktikumsanleitung
  • Möglichkeiten zur Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen und Vernetzungsrunden

Wir erwarten:

  • Engagement
  • Offenheit im Umgang mit Menschen unterschiedlicher Herkunft
  • Flexibilität: Du kannst auch mal am Wochenende eine Tour begleiten oder abends am Teamtreffen teilnehmen.
  • Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit
  • Interesse am Thema Flucht & Migration: Du hast dich im besten Fall bereits mit dem Thema beschäftigt
  • Begeisterung für politische Bildung und empowernde Bildungsarbeit

Ihre Ansprechpartnerin ist Ivana Pezlarova
Bitte schreiben Sie Ihre Bewerbung bis 19.2.2022 per Mail an: email hidden; JavaScript is required
Bei inhaltlichen Fragen zum Projekt wenden Sie sich bitte an Ivana Pezlarova, Telefon: 01 76/2 14 840 24 (Projektleiterin)

Schwerbehinderte Bewerber*innen werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Wir freuen uns über Bewerbungen von Menschen mit Migrationserfahrung. Kosten für Bewerbungen und Bewerbungsgespräche können nicht erstattet werden.

Bitte legen Sie Ihrer Bewerbung bei:

  • Ihren Lebenslauf
  • ein kurzes Motivationsschreiben, warum Sie bei uns Ihr Praktikum machen wollen bzw. welche Vorerfahrungen Sie bereits im Bereich der Bildungsarbeit bzw. mit Migrant*innen haben

Wir suchen Pat*innen mit Sprachkenntnissen in Vietnamesisch und Deutsch!

Aktuell befinden sich drei Kinder auf unserer Warteliste, die Vietnamesisch sprechen und Deutsch lernen wollen. Deshalb suchen wir Pat*innen, die Sprachkompetenzen in beiden Sprachen mitbringen! Die Patenschaften finden in Dresden-Laubegast statt.

In unserem Projekt begleiten Pat*innen Kinder und Jugendliche wöchentlich für je 2 Stunden. Ziel ist die Partizipation im Bildungsbereich und die individuelle Förderung der Kinder.

Hilf uns jetzt, Chancengleichheit zu schaffen und werde Bildungspat*in!

Melde dich per Mail an email hidden; JavaScript is required oder ruf’ uns an unter der Nummer 03 51/ 40 75 42 52! Danke!

Es gibt nur eine Menschenwürde – Asylbewerberleistungsgesetz abschaffen!

Gemeinsames Statement von 62 Organisationen

Es gibt nur eine Menschenwürde – Asylbewerberleistungsgesetz abschaffen!

Viele Geflüchtete erhalten zum Leben lediglich Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz – und damit weniger als das neue Bürgergeld, das laut Gesetz das menschenwürdige Existenzminimum sicherstellen soll. Aber die Menschenwürde kennt nicht zweierlei Maß. Menschenrechtsorganisationen, Wohlfahrtsverbände und Anwält*innenverbändefordern gleiche Standards für alle: Das Asylbewerberleistungsgesetz muss abgeschafft werden. Die Betroffenen müssen in das reguläre Sozialleistungssystem eingegliedert werden.

Seit dem 1. Januar 2023 erhaltenmateriellbedürftige Menschen in Deutschland das sogenannte Bürgergeld. Das Bürgergeld tritt an die Stelle der bisherigen Hartz-IV-Leistungen. Geflüchtete wurden dabei allerdings nicht mitgedacht: Denn wie schon bei Hartz IV bleiben asylsuchende und geduldete Menschen auch vom Bürgergeld ausgeschlossen. Statt des regulären Sozialrechts gilt für sie das Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG).

Das Asylbewerberleistungsgesetz besteht seit 1993. Es ist ein Sonderrecht für geflüchtete Menschen. Das Leistungsniveau des Asylbewerberleistungsgesetzes unterschreitet das sozialrechtliche Existenzminimum erheblich. Die Regelsätze sind viel niedriger. Oft werden Geldleistungen durch Sachleistungen ersetzt, die die Menschen diskriminieren und entmündigen. Weil Sachleistungen den individuellen Bedarf nie wirklich decken können, stellen sie in der Konsequenz eine weitere drastische Leistungskürzung dar. Die Einschränkung der Gesundheitsversorgung führt oft zu verschleppter, verspäteter und unzureichender Behandlung. Sanktionen führen häufig zu weiteren Kürzungen, die mitunter über viele Jahre aufrechterhalten werden. Durch die fehlende Einbindung in das reguläre Sozialsystem werden die Betroffenen zudem von den Maßnahmen der Arbeitsförderung weitgehend ausgeschlossen.

Erklärtermaßen hoffte man auf eine abschreckende Wirkung: Niedrige Geldbeträge und die Sachleistungsversorgung sollten Geflüchtete zur Ausreise bewegen. Menschenrechtsorganisationen, Wohlfahrtsverbände, Kirchen und Anwält*innenverbände sind sich seit Einführung des Gesetzes darin einig, dass das Asylbewerberleistungsgesetz wieder abgeschafft werden muss.

2012 hat das Bundesverfassungsgericht in einer wegweisenden Entscheidung dafür gesorgt, dass die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz zumindest vorübergehend annähernd dem Hartz-IV-Niveau entsprachen. Zugleich erteilte das höchste deutsche Gericht dem Ansinnen, Sozialleistungen zur Abschreckung Asylsuchender einzusetzen, eine deutliche Absage: „Die in Art. 1 Abs. 1 Grundgesetz garantierte Menschenwürde ist migrationspolitisch nicht zu relativieren“ (Beschluss vom 18.7.2012 – 1 BvL 10/10).

Trotzdem kürzte die große Koalition die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz in den Jahren 2014 bis 2019 in mehreren Schritten erneut und weitete den Anwendungszeitraum von 15 auf 18 Monate aus. 2022 hat das Verfassungsgericht die 2019 eingeführten zusätzlichen Leistungskürzungen für Alleinstehende in Sammelunterkünften als verfassungswidrig gekippt (Beschluss vom 19.10.2022 – 1 BvL 3/21). Ein weiteres Verfahren ist anhängig (1 BvL 5/21).

Auch zu den Sanktionen, die das Asylbewerberleistungsgesetz vorsieht, hat sich das Bundesverfassungsgericht geäußert. Aus dem Urteil zu den Hartz-IV-Sanktionen vom 5.11.2019 geht klar hervor, dass die Sanktionen des Asylbewerberleistungsgesetzes mit dem Grundgesetz nicht vereinbar sind.

Das Asylbewerberleistungsgesetz verstößt damit gegen das Grundrecht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum, das Grundrecht auf Gleichheit, das Sozialstaatsgebot (Art. 1, 3, 20 GG), das Grundrecht auf Gesundheit und körperliche Unversehrtheit (Art. 2 Abs. 2 GG), die UN-Kinderrechtskonvention und den UN-Sozialpakt.

Die Bundesregierung will das Asylbewerberleistungsgesetz laut Koalitionsvertrag von 2021 „im Lichte der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts“ überarbeiten, doch das reicht nicht aus. Letztlich bleibt es damit beim doppelten Standard.

Unsere Forderungen

Es kann nicht zweierlei Maß für die Menschenwürde geben. Wir fordern das gleiche Recht auf Sozialleistungen für alle in Deutschland lebenden Menschen, ohne diskriminierende Unterschiede. Das Asylbewerberleistungsgesetz muss abgeschafft werden. Die Betroffenen müssen in das reguläre Sozialleistungssystem einbezogen werden. Dies erfordert insbesondere folgende Änderungen:

  1. Abschaffung des Asylbewerberleistungsgesetzes und Einbeziehung Geflüchteter ins Bürgergeld bzw. die Sozialhilfe (SGB II/XII). Auf migrationspolitisch motivierte Kürzungen und Sanktionen ist gemäß dem Urteil des BVerfG aus 2012 ausnahmslos zu verzichten.
  2. Einbeziehung aller Geflüchteten in die Sprach-, Qualifizierungs- und Arbeitsförderungsinstrumente des SGB II.
  3. Einbeziehung geflüchteter Menschen in die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung (SGB V/XI). Dabei muss sichergestellt sein, dass auch Menschen ohne Papiere jederzeit ohne Angst vor Abschiebung Zugang zum Gesundheitssystem haben. Insbesondere muss ein Anspruch auf Sprachmittlung bei Inanspruchnahme von Leistungen im Gesundheitswesen verankert werden.
  4. Von Krankheit, Traumatisierung, Behinderung, Pflegebedürftigkeit Betroffene sowie schwangere, alleinerziehende und ältere Menschen und geflüchtete Kinder müssen – entsprechend ihrem Recht aus der EU-Aufnahmerichtlinie – einen Anspruch auf alle aufgrund ihrer besonderen Situation erforderlichen zusätzlichen Leistungen erhalten (insbesondere nach SGB IX, SGB VIII u.a.).
  5. Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes sind als Geldleistungen auszugestalten.

Unterzeichnende Organisationen, 2. Januar 2023

Amnesty International Deutschland e.V.

Armut und Gesundheit in Deutschland e.V.

Ärzte der Welt e.V.

AWO Bundesverband e.V.

Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe – Frauen gegen Gewalt e.V.

Bundesweite Arbeitsgemeinschaft der psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer – BAfF e.V.

Der Paritätische Gesamtverband

Deutscher Anwaltverein e.V.

Diakonie Deutschland – Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.

Gemeinnützige Gesellschaft zur Unterstützung Asylsuchender e.V.

Handicap International e.V.

IPPNW – Internationale Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkriegs / Ärzt*innen in sozialer Verantwortung e.V.

Jesuiten-Flüchtlingsdienst Deutschland

KOK – Bundesweiter Koordinierungskreis gegen Menschenhandel e.V.
Komitee für Grundrechte und Demokratie i.V.

medico international e.V.

MIA – Mütterinitiative für Alleinerziehende e.V. i.G.

PRO ASYL Bundesweite Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge e.V.

Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein e.V.

Verein demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten e.V. (VdPP) – Pharmazie in sozialer Verantwortung

Vereinigung Demokratischer Juristinnen und Juristen (VDJ)

Bayerischer Flüchtlingsrat

civi kune RLP

Diakonie Hessen

Flüchtlingsrat Baden-Württemberg e.V.

Flüchtlingsrat Berlin e. V.

Flüchtlingsrat Brandenburg

Flüchtlingsrat Hamburg e.V.

Flüchtlingsrat Niedersachsen e.V.

Flüchtlingsrat Nordrhein-Westfalen e.V.

Flüchtlingsrat RLP e.V.

Flüchtlingsrat Sachsen-Anhalt e.V.

Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein e.V.

Flüchtlingsrat Thüringen e.V.

Hessischer Flüchtlingsrat

Saarländischer Flüchtlingsrat e.V.

Sächsischer Flüchtlingsrat e.V.

Aktion Grenzenlos e.V./Medizinische Flüchtlingshilfe Nürnberg u. Fürth

Anonymer Krankenschein Bonn e.V.

Ausländerrat Dresden e.V.

Ban Ying e.V.

Berliner Netzwerk für besonders schutzbedürftige geflüchtete Menschen (BNS)  

BI Bildung und Integration Hamburg Süd gGmbH

Caritasverband für die Stadt Köln e. V.

Clearingstelle für nicht krankenversicherte Menschen – Berliner Stadtmission

FIM – Frauenrecht ist Menschenrecht e.V., Beratungs- und Informationszentrum für Migrantinnen, Frankfurt a.M.

Flüchtlingshilfe Langenfeld e.V.

Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Hof e.V.

Medibüro Berlin – Netzwerk für das Recht auf Gesundheitsversorgung aller Migrant*innen

MediNetz Bielefeld

MediNetzBonn e.V.

MediNetz Essen e.V.

Medinetz Karlsruhe

MediNetz Magdeburg e.V.

Medinetz Mainz e.V.

Medinetz Tübingen e.V.

Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum e.V.

Ökumenische Fachstelle Asyl/Forum Asyl Landkreis Ludwigsburg

Refudocs Freiburg e.V.

Refugio Stuttgart e.V.

REFUGIO Thüringen

S.I.G.N.A.L. e. V. – Intervention im Gesundheitsbereich gegen häusliche und sexualisierte Gewalt

STAY! Düsseldorfer Flüchtlingsinitiative e.V.